Maßgefertigte, individuell zusammengestellte Sandalen bieten zahlreiche Vorteile. Darunter verbesserte Therapieerfolge, zunehmende Mobilität, schnellere Heilung von Geschwüren oder die Möglichkeit für Hallux valgus (Ballenzeh), die Schäfte entsprechend so anzubringen, dass für den Träger keinerlei Druck entsteht. Die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Somit haben Orthopädie- oder Schuhtechniker mit diesen Sandalen ein hervorragendes Werkzeug in der Hand, um die Mobilität ihrer Patienten optimal zu verbessern.

Aber was macht diese maßgefertigten, individuell zusammengestellten Sandalen so einzigartig? In diesem Artikel vergleichen wir Schuhe mit klassischen losen Einlagen, Fertig-Sandalen nach Maß und orthopädische Maßschuhe. Damit die Unterschiede deutlich werden und Sie als Leser ein besseres Bild bekommen, geben wir Ihnen von jedem Schuh-Typ vorab eine genaue Beschreibung.

Schuhe mit klassischen losen Einlagen

Marken wie Finn Comfort, Waldläufer und Gabor bieten Schuhe mit klassischen losen Einlagen an. Diese Schuhe sind oft sehr stilvoll und kaum von normalen Schuhen zu unterscheiden. Der Unterschied liegt hier hauptsächlich in den eingebauten Funktionen wie Abrollung, herausnehmbares Fußbett, Breitenmaße und Stretch-Materialien zur Druckentlastung.

In diesem Artikel konzentrieren wir uns allerdings auf Sandalen mit klassischen Einlagen, um einen Vergleich ziehen zu können. Der größte Vorteil von Schuhen mit klassischen Einlagen ist das herausnehmbare Fußbett, welches leicht durch eine maßgeschneiderte Einlage ersetzt werden kann. Dadurch hat die Orthopädietechnik mehr Raum eine effektivere Korrektur als bei Sandalen ohne herausnehmbares Fußbett durchzuführen. Diese Sandalen bieten in der Regel eine gute Lösung für etwa 30 % der leichteren Fußprobleme.

Fertig-Sandalen nach Maß mit einem individuellen Fußbett

Die Fertig-Sandalen nach Maß mit einem individuellen Fußbett werden in der Fabrik hergestellt und fertig an den Orthopädie- oder Schuhtechniker geliefert. Für die Produktion wird eine Modellform (Leiste) verwendet, um die Sandalen herzustellen. Diese Leisten haben eine feste Form, die das Volumen zwischen Schaft und Fußbett bestimmt. Die Leistenform beruht allerdings auf einer durchschnittlichen Darstellung einer Fußform und weicht schätzungsweise in 50 % der Fälle von der tatsächlichen Fußform von Personen mit Fußproblemen ab.

Leisten

„Normale“ Leisten sind außerdem an der Unterseite oft flach oder haben nur eine minimale Wölbung. Die therapeutischen Elemente, die auf den Einlagen benötigt werden, entsprechen daher oft nicht der Unterseite der Leisten, die bei der Herstellung verwendet werden. Der Hersteller flacht die therapeutischen Elemente der Einlagen daher oft ab, um die Sandalen überhaupt herstellen zu können. Dadurch entsteht ein Unterschied zwischen der gewünschten Korrektur und der gelieferten Korrektur.

Bei Fertig-Sandalen nach Maß werden zudem in der Regel häufig verstellbare Verschlüsse wie Klettverschlüsse oder Schnallen verwendet. Diese verstellbaren Verschlüsse geben dem Hersteller die Möglichkeit, die Abweichung zwischen tatsächlicher Fußgröße und der Fußgröße der gelieferten „Fertig-Sandale nach Maß“ zu korrigieren. In den meisten Fällen passt deshalb die Fertig-Sandale nach Maß gut. Allerdings bei abweichenden Fußformen, bei denen größere Korrekturen erforderlich sind, nicht.

Die Fertig-Sandalen nach Maß sind eine gute Alternative für leichte und moderate Fußprobleme. Für schwerere Fußprobleme und extreme Korrekturen sind die Fertig-Sandalen nach Maß jedoch nicht geeignet. Deshalb sind Fertig-Sandalen nach Maß daher nur für schätzungsweise 65 % der Fußprobleme geeignet.

Orthopädische Maßschuhe

Orthopädische Maßschuhe sind klassische, individuell maßgefertigte Schuhe. Diese Schuhe sind die ultimative Form eines Schuhes. Das Prinzip ähnelt dem von Top-Schuhmachern. Wie bei normalen maßgefertigten Schuhen wird auch bei orthopädischem maßgefertigtem Schuhwerk eine individuelle Leistenform angefertigt. Diese Leistenform repräsentiert die gewünschte Form, damit der passende Schuh hergestellt werden kann.

Um den Vergleich mit den drei anderen Schuhtypen ziehen zu können, beschränken wir uns hier auf orthopädische Sandalen. Die Konstruktionsform für orthopädische Sandalen ist eine Kombination aus der Leistenform und der Einlage. Die Schäfte werden genau auf die Größe der Leisten angefertigt, um die richtige Form und Funktion zu erhalten. Funktionelle Anwendungen wie zusätzliche Unterstützung, Knöchelstützen, Abrollung, spezielle Verschlüsse, Sohlenverstärkungen, diabetische Materialien etc. werden in die orthopädischen Sandalen eingebaut.

Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und daher für alle Fuß-Typen geeignet. Da orthopädische Sandalen nur auf ärztliche Verordnung für Personen mit schweren Fußproblemen hergestellt werden, tragen sie nur zu etwa 20 % zu den Lösungen für Fußproblemen bei. Theoretisch könnten es 100 % sein! Die begrenzte Produktionskapazität und die hohen Produktionskosten machen diese Art von Schuh jedoch zu einer sehr teuren Alternative und tragen daher wenig zur Lösung von Fußproblemen bei.

Maßgefertigte, individuell zusammengestellte Sandalen

Maßgefertigte, individuell zusammengestellte Sandalen, COMFYS, sind die beste Alternative in Bezug auf Funktionalität und Flexibilität für Träger von Schuhen mit Einlagen. Die Entwicklung von Comfys war ein großer Schritt zur Förderung der Mobilität zu Hause (80 % der Menschen laufen zu Hause nicht in Schuhen, sondern in Sandalen oder Hausschuhen).

Es ist eine günstigere Alternative für (orthopädische) Maßschuhe und hat fast die gleiche Funktionalität.

Aber was sind jetzt die Vorteile?

Hier eine Liste:

1. Maximale Freiheit bei der Form der Einlagen. Jede Form kann hergestellt werden, unabhängig davon, ob der Fuß dick, schmal oder gekrümmt ist. Der Orthopädie- oder Schuhtechniker entscheidet selbst, wie die Einlagen aussehen und welche Form/Höhe die therapeutischen Elemente haben. Es gibt keine Einschränkungen durch externe Fertigung.

2. Die Schaftteile werden direkt am Fuß angepasst und sitzen genau an der richtigen Stelle. Dadurch kann der Schaft so positioniert werden, dass er nicht auf empfindliche Stellen drückt oder bestimmte Knochen oder Stellen verdeckt. Auch Schäfte ohne Klettverschluss oder Schnallenverschlüsse können dadurch perfekt passend positioniert werden.

3. Große Auswahl an Schaftteilen und Materialien, die speziell für Fußprobleme entwickelt wurden und bei Bedarf an die Fußform angepasst werden können. Es ist sogar möglich, bereits angepasste Schaftteile noch einmal individuell an stark abweichende Fußformen anzupassen.

4. Mit COMFYS können sogar einige Träger von orthopädischen Schuhen ohne Verschreibung eines Spezialisten diese Sandalen bekommen. Dies bietet die Möglichkeit, diese Personen neben den orthopädischen Schuhen auch mit offenen Schuhen mit derselben Korrektur und Funktionalität auszustatten. Es ist also eine perfekte Alternative, die deutlich preisgünstiger ist als klassische orthopädische Sandalen.

Durch die vielen Möglichkeiten, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität kann das COMFYS-System 90 % aller Fußprobleme mit maßgeschneiderten offenen Schuhen lösen.

Vergleich Tabelle Fußprobleme

Zusammenfassend gibt es viele Möglichkeiten, Trägern von Einlagen, Sandalen anzubieten. Leichtere Fußprobleme können mit den Schuhen mit losen Einlagen gut behandelt werden, hier steht auf dem gesamten Markt eine große Auswahl an Modellen zur Verfügung. Bei schwerwiegenderen Fußproblemen kommen die maßgeschneiderten Schuhwerke zum Einsatz.

Fertig-Sandalen nach Maß mit einem individuellen Fußbett sind hier eine gute Alternative für leichtere bis mittelschwere Fußprobleme. Bei diesem Verfahren gibt es aufgrund des fabrikationsbedingten Prozesses allerdings Einschränkungen in Bezug auf Form und die Anzahl der therapeutischen Elemente. Die beste Lösung ist also eine komplett maßgeschneiderte orthopädische Sandale. Aufgrund der hohen Kosten und begrenzten Produktionskapazität ist dies jedoch nur eine Alternative für schwerere Fußprobleme.

Das COMFYS-System bietet die größte Flexibilität und ist daher die Lösung für 90 % der Fußprobleme. Im Grunde genommen können mit COMFYS 99 % der Träger von Einlagen mit Sandalen und Hausschuhen ausgestattet werden. Da Geschmäcker unterschiedlich sind, ist es schön, dass Patienten (Kunden) die Wahl haben. Basierend auf der Anwendbarkeit des COMFYS-Systems sollte jeder Orthopädie- oder Schuhtechniker diese maßgefertigte, individuell zusammengestellte Sandale anbieten.